Der Mensch heute erfasst die Natur zwar zutiefst und beeinflusst sie, aber zugleich selbst von der Natur und dem »Wilden« durch-drungen ist und von ihm bestimmt wird. Im Sinne der Aufklärung implementiert er daher in den philosophischen Diskurs die Kategorie der »Lebendigkeit« als fundamentale Kategorie des Denkens. Nur wenn man lernt, nicht von »Kontrolle« zu sprechen, sondern von »Teilhabe«, sobald man vom Verhältnis Mensch/Natur spricht, ist der Boden für eine neue Ökonomie und eine wirkungsvolle Form der Krisenbewältigung geschaffen
Gespräch:
Moderation: Prof. Dr. Andreas Feldtkeller
Theologische Fakultät der
Humboldt-Universität zu Berlin,
Burgstraße 26, 10178 Berlin, Raum 117
Dr. phil. Andreas Weber,
geb. 1967 in Hamburg, studierte Biologie und Philosophie in Berlin, Freiburg, Hamburg und Paris. Er promovierte bei Hartmut Böhme (Berlin) und Francisco Varela (Paris) über "Natur als Bedeutung. Versuch einer semiotischen Theorie des Lebendigen". Journalistische Arbeiten seit 1994, vor allem für GEO, Merian, Die Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, National Geographic, mare, Greenpeace Magazin, Oya. 2003/2004 Lehrbeauftragter im Fach Journalistik an der Universität Hamburg (Seminar "Reportagepraxis").
Andreas Weber arbeitet als Schriftsteller und Journalist sowie als Hochschuldozent an der Universität der Künste Berlin. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Berlin und in Italien.
In seinen literarischen Sachbüchern setzt sich Weber für eine Überwindung der mechanistischen Interpretation von Lebensphänomenen ein. Organisches Dasein wird von ihm beschrieben als die kontinuierliche Selbsterschaffung fühlender, wertender und Bedeutung setzender Subjekte vor dem Hintergrund der Möglichkeit des Todes.
Preise
2006 Finalist beim Preis "Bergwelten" des Landes Tirol
2010 Deutscher Reporterpreis Kategorie Essay
2012 Reportagepreis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE
2017 Nautilus Award Gold Medal Winner, Ecology & Environment (für das Buch "Matter and Desire")
Förderungen
Promotionsstipendium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (1998-2001)
Forschungsstipendium der Französischen Regierung (1998-1999)
Promotionsförderung (Druckkosten) der VG Wort (2003)
Arbeitsstipendium der Stiftung Dr. Robert und Lina Thyll-Dürr, Elba (2009)
Arbeitsstipendium des Mesa Refuge, Point Reyes, CA (2016)
Arbeitsstipendium der Bogliasco Foundation, Bogliasco, Genua (2016)
Arbeitsstipendium der Franz-Edelmaier-Residenz für Literatur und Menschenrechte (2017)