Poetikvorlesung!!
statt Theologischer Fakultät -
in der Sophienkirche

Poetikvorlesung Deborah Feldman
Moderation: Prof. Dr. Amir Engel

04. 07. 2024 I 18:00-19:30uhr
Sophienkirche
Große Hamburger Str. 29/30, 10115 Berlin

Literaturtage
Theologische Fakultät
der Humboldt-Universität zu Berlin


04. 07. 2024 I 16:15-17:45uhr Hörsaal 008
»Kirche. Macht. Missbrauch.
Entmachtet diese Kirche und gebt sie den Menschen zurück«
Lisa Kötter, Künstlerin, Autorin,
Maria 2.0"-Initiatorin.

Kunststudium und Ausbildung in Freiburg, Kassel und Göttingen. Lisa Kötter hat vier erwachsene Kinder und drei Enkeltöchter. Sie lebt als freischaffende Künstlerin mit ihrem Ehemann heute wieder in Münster. Im Jahr 2019 hat sie die Bewegung Maria 2.0 mitinitiiert und engagiert sich seitdem bei vielen Aktionen.


»Wem gehört die Kirche? Ist es die Kirche der Kardinäle und Bischöfe? Nein, sie gehört uns Menschen! Entmachtet den Klerus!«, fordern Lisa Kötter und Maria Mesrian – die zwei bekannten Mitbegründerinnen der Bewegung Maria 2.0.

Die Aufdeckung von Machtmissbrauch monströsester Art erschüttert seit Jahren die römisch-katholische Kirche. Sexuelle Gewalt, Klerikalismus, Verschwendung und Empathielosigkeit gegenüber Opfern kirchlicher Gewalt machen die Menschen fassungslos.

»So grauenvoll die Verbrechen sind, so sehr erschreckt auch die gutachterlich dokumentierte Gewohnheit des hohen Klerus, diese Verbrechen zu vertuschen. Das Versprechen, die Kirche Jesu zu sein, wird gebrochen«, sagen Maria Mesrian und Lisa Kötter. Scham, Schmerz und Solidarität mit den Geschädigten – das sind angesichts der erschütternden Erkenntnisse die Gefühle vieler Katholikinnen und Katholiken. Hunderttausende sind in den letzten Jahren aus der Kirche ausgetreten.

Auch Lisa Kötter hat sich nach 61 Jahren entschieden, die römische Kirche zu verlassen. Als Christin kämpft sie jedoch weiter für Demokratisierung und Gleichberechtigung in der Kirche. Ihre Mitstreiterin Maria Mesrian ist noch Mitglied der römisch-katholischen Kirche und macht von innen Druck. Die beiden sind sich einig: Es braucht eine komplette Kehrtwende. »Wir alle müssen damit anfangen, diese Kirche endlich in Menschenorte zu verwandeln: in Aufwärmorte für die Heimatlosen, in Vertrauensorte, in Orte der gemeinsamen Suche und der Demokratie. Orte, die den Menschen und damit Gott dienen.«

Den Gläubigen empfehlen Kötter und Mesrian ein Ende des Gehorsams. Von den Kirchenoberen fordern sie: »Hört auf, die Sehnsucht der Menschen nach Gemeinschaft, Liebe, Gerechtigkeit und Freiheit zu missbrauchen! Der einzige Weg ist Solidarität und Teilhabe, damit die Bedürftigen nicht nur in gefühlvollen Sonntagsreden vorkommen! Verabschiedet euch von eurer vorgestrigen klerikalen Hierarchie, demokratisiert euch gefälligst und spart euch eure Betroffenheits-Routinen!«

07.07.2022 I 16:00-17:45Uhr  
Der Messias kommt nicht: Abschied vom jüdischen Erlöser
Lectures: Prof. Dr. Dr. h.c. Daniel Krochmalnik

Einführung in die Tagung: Prof. Dr. Andreas Feldtkeller 


Theologische Fakultät der
Humboldt-Universität zu Berlin,
Burgstraße 26, 10178 Berlin, Raum 117

Die Geschichte des Messias im Judentum ist eine Geschichte enttäuschter Hoffnungen. Immer wieder gab es Heilsfiguren, denen diese Rolle zugeschrieben wurde. Doch die Erlösung von Be-satzung und Fremdherrschaft, Exil, Unterdrückung und Verfolgung blieb aus. Deshalb geriet die Erwartung des Messias an die Peripherie jüdischer Theologie. Im Gang durch die jüdische Geistes-geschichte wird die Abkehr von einem personalen Messias und die Bekräftigung der Hoffnung der Propheten auf ein universales messianisches Zeitalter aufgezeigt. Dies betont die Pflicht aller Menschen, an der Heilung der Welt mitzuwirken.

Prof. Dr. Dr. h.c. Daniel Krochmalnik ist Geschäftsführender Direktor der School of Jewish Theology, Professor für Jüdische Religion und Philosophie an der an der School of Jewish Theology Universität Potsdam. Krochmalnik ist ein hervorragender Kenner der europäischen Philosophie und jüdischer Traditionen zugleich und leistet mit seinen doppelten Kompetenzen wichtige Beiträge zum gegenseitigen Verstehen von Judentum und Christentum in gemeinsamen Denktraditionen. Nach dem Besuch der Ecole Maimonide in Paris studierte er Philosophie und Judaistik in München, wo er 1988 promovierte. 1990 war Krochmalnik Dozent für jüdische Philosophie und Geistesgeschichte an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. Daran schloss sich – nach seiner Habilitation an der Karl-Ruprecht-Universität Heidelberg 1999 – eine Professur für jüdische Philosophie, jüdische Geistesgeschichte und jüdische Religionspädagogik an der Hochschule für Jüdische Studien an. Krochmalnik ist außerdem Privatdozent für Jüdische Philosophie an der Universität Heidelberg.Neben seiner religionspädagogischen Arbeit ist die Frage der Schrifthermeneutik und ihrer Methoden ein zweiter Forschungsschwerpunkt Krochmalniks. Von ihm stammen zahlreiche wissenschaftliche Publikationen zur jüdischen Schriftexegese, zur rabbinischen Literatur und jüdischen Religionsphilosophie, ebenso zur jüdischen Aufklärung und zum modernen jüdischen Denken.

Poetikvorlesung!!
statt Theologischer Fakultät -
in der St. Matthäus-Kirche.

Poetikvorlesung Deborah Feldman
Moderation: Prof. Dr. Amir Engel

05. 07. 2024 I 18:00-19:30uhr
St. Matthäus-Kirche
Matthäikirchplatz, 10785 Berlin


Literaturtage
Theologische Fakultät
der Humboldt-Universität zu Berlin


11. 07. 2024. I. 16:15-17:45uhr. Hörsaal 008
»Das Mysterium Marias«
Dr. Isis von Plato, Paris

Philosophin und Übersetzerin

Interview in Paris. Bericht über das Interview zwischen Prof. Dr. Luce Irigaray, Französische feministische Psychoanalytikerin, Linguistin, Kulturtheoretikerin und Dr. Isis von Plato

Isis von Plato studierte Kunstgeschichte in Nantes, London und Rom sowie Geschichte und Philosophie in Paris.
M.A. in Geschichte, Studium der Philosophie, Literatur und religiösen Anthropologie in Paris (E.H.E.S.S.), wobei sie sich auf hermeneutische Traditionen, Poetik und den Prozess der Schöpfung konzentrierte. Promotion in Paris (Sorbonne) und Berlin (Freie Universität) über Schillers Ästhetische Erziehung des Menschen.

Als Doktorin der Philosophie befasste sie sich in ihrer Forschungsarbeit mit der deutschen Aufklärung und der ästhetischen Erziehung Schillers, der über die Briefform eine Poetik des Dialogs entwickelt, in der die Ansprache konstitutiv für das Denken ist. Sie ist eine begeisterte Leserin von Goliarda Sapienza.

Sie unterrichtete Ästhetik an der Sorbonne und unterrichtet heute Germanistik und deutsche Philosophie an der Université Paul Valéry in Montpellier.

Isis von Plato ist deutsch-französischer
Abstammung und übersetzt in beide Richtungen sowie aus dem Englischen ins Französische.Sie übersetzte unter anderem Mark Twain, Die verdammte menschliche Rasse (2018), Texte von John Bergers Anthologie Portraits (2019), Hartmut Rosas Resonanzpädagogik (2022) und Demokratie braucht Religion (2023) ins Französische.


07.07.2022 I 18:00-19:30Uhr  
1. Poetikvorlesung
»Islam und Gegenwart. Dekonstruktion des religiösen Denkens im Islam«

Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi
Professor für Islamische Philosophie an der
Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Wer dem religiösen Denken im Islam gerecht werden will, muss sich auf verflochtene Wege und Umwege der Denktraditionen begeben, dialogisch, kontrovers und dekonstruktiv. Denn der Islam zeigt sich als eine Verflechtung der Religion und Philosophie, des Glaubens und Denkens, des Monotheismus und Atheismus, der Offenbarung und Mythologie.

Theologische Fakultät der
Humboldt-Universität zu Berlin,
Burgstraße 26, 10178 Berlin, Raum 117

08.07.2022 I 18:00 – 19:30Uhr   
2. Poetikvorlesung
»Gott und Gegenwart.
Dekonstruktion der Gottesfrage im Islam«

Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi
Professor für Islamische Philosophie an der
Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Theologische Fakultät der
Humboldt-Universität zu Berlin,
Burgstraße 26, 10178 Berlin, Raum 117


09.07.2022 I 16:00 – 19:00Uhr  
3. Poetikvorlesung
»Offenbarung und Gegenwart. Dekonstruktion der Offenbarungsfrage im Islam«


Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi
Professor für Islamische Philosophie an der
Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Matthäus-Kirche, Matthäikirchplatz,
10785 Berlin

Ahmad Milad Karimi ist ein afghanisch-deutscher Religionsphilosoph, Islamwissenschaftler, Übersetzer des Koran, Dichter und Verleger. Mitherausgeber der Kalliope, Zeitschrift für Literatur und Kunst. Seit Juli 2016 ist er ordentlicher Professor für islamische Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. In der Liste seiner Veröffentlichungen finden sich Bücher mit Titeln wie „Osama Bin Laden schläft bei den Fischen“ oder „Warum es Gott nicht giabt und er doch ist“. Karimi überschreitet Grenzen, etwa die Grenzen von Religion und Popkultur, von Islam und Literatur, aber auch die Grenzen zwischen den Religionen, wenn er beispielsweise mit dem Benediktiner  Anselm Grün ein Gespräch führt und daraus ein Buch entsteht; es heißt: „Im Herzen der Spiritualität – wie sich Muslime und Christen begegnen können“.

Von September bis Dezember 2021 moderierte Karimi als Gastmoderator vier Sendungen der  Sternstunde Religion im Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).
Seit Januar 2022 moderiert er die Sendung Sternstunde Religion neben Olivia Röllin im Schweizer Radio und Fernsehen.

Rumi-Preis 2015 für die Publikation "Hingabe.
Grundfragen der systematisch-islamischen Theologie"
Voltaire Preis 2019 für „Toleranz, Völkerverständigung und Respekt vor Differenz“
Deutscher Dialogpreis 2019 in der Kategorie „Wissenschaft und Bildung“

Poetikvorlesung!!
in der St. Matthäus-Kirche.

Poetikvorlesung Deborah Feldman
Moderation: Prof. Dr. Amir Engel

06. Juli 2024 I 16:00-18:00uhr
St. Matthäus-Kirche,
Matthäikirchplatz, 10785 Berlin

Literaturtage
Theologische Fakultät
der Humboldt-Universität zu Berlin

Theologische Fakultät. Hörsaal 008
18. 07. 2024
16:15-17:45uhr

Zeitzeugin. Im Gespräch mit Eva Quistorp.
»Pionierinnen der feministischen Aussenpolitik und des Oekofeminismus«
Eva-Maria Quistorp studierte Evangelische Theologie, Germanistik und Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin.
Sie wurde Mitglied des Präsidiums der Grünen in Deutschland 1986-1988 und Mitglied des Europäischen Parlaments 1989, gerade rechtzeitig, um sich gegen das Massaker von Tianmen in China zu stellen und den Fall der Mauer und des Eisernen Vorhangs in Europa mit ihren Freunden von Solicarnosc und Charta 77 zu begleiten, die sie seit dem Einmarsch der UdSSR-Truppen in Prag 1968 viele Jahre lang unterstützt hatte. Sie arbeitete im Präsidium des Internationalen Friedensbüros mit Cora Weiss und May BRitt Theorin sowie zuvor in der European Nuclear Disarmament END mit Mary Kaldor, Mient Jan Faber, Edward Thompson und Rudolf Bahro.
Seit 1980 brachte sie Frauen-, Umwelt-, Menschen-rechts- und Friedenspolitik und Klimanetzwerke auf den globalen UN-Konferenzen ein, wie in Kopen-hagen 1980, Nairobi 1985, Rio 1992, Wien 1993, Peking 1995, Istanbul 1996, Bonn 2001, Warschau, 2013, Bonn 2017.
Sie initiierte die erste KSZE der Frauen in Berlin 1990 mit ihrer Freundin Margarete Papandreou vom Frauengipfel, mit der sie Gorbatschovs und Schewardnaze 1987-1988 und Mandela und Bischof Tutu zwischen 1992-1994 traf.

Yael Deckelbaum
Women Of The World Unite

Women of the World Unite” is the theme song of a whole album inspired by and created for the organic global women’s movement of our time.
Yael’s journey started in 2016 in a march with Palestinian and Israeli women at the lowest place of the earth, joint by Nobel Peace Prize winner Leymah Gbowee, continued in Women’s March in Washington DC., taking further to Brazil, Spain, Italy, France Germany, Africa and many more.
While absorbing the waves of this global women’s movement she wrote more songs about it, going deeper from the political level into a more spiritual and personal level, in search for the true meaning of female emancipation.

08.07.2022 I 16:14-17:45Uhr
 »Versuch einer Poetik für das Anthropozän«

Lectures mit Dr. Andreas Weber


»Enlivenment« ist der Versuch einer grundsätzlich neuen Sichtweise auf das Zusammenspiel von Natur, Mensch und Ökonomie. Es muß sich ein neues Verständnis der vielfäl-tigen ökonomischen, ökologischen und sozialen Krisen, mit denen wir uns konfrontiert sehen, entwickeln.


Der Mensch heute erfasst die Natur zwar zutiefst und beeinflusst sie, aber zugleich selbst von der Natur und dem »Wilden« durch-drungen ist und von ihm bestimmt wird. Im Sinne der Aufklärung implementiert er daher in den philosophischen Diskurs die Kategorie der »Lebendigkeit« als fundamentale Kategorie des Denkens. Nur wenn man lernt, nicht von »Kontrolle« zu sprechen, sondern von »Teilhabe«, sobald man vom Verhältnis Mensch/Natur spricht, ist der Boden für eine neue Ökonomie und eine wirkungsvolle Form der Krisenbewältigung geschaffen
Gespräch:
Moderation: Prof. Dr. Andreas Feldtkeller

Theologische Fakultät der
Humboldt-Universität zu Berlin,
Burgstraße 26, 10178 Berlin, Raum 117

Dr. phil. Andreas Weber,

geb. 1967 in Hamburg, studierte Biologie und Philosophie in Berlin, Freiburg, Hamburg und Paris. Er promovierte bei Hartmut Böhme (Berlin) und Francisco Varela (Paris) über "Natur als Bedeutung. Versuch einer semiotischen Theorie des Lebendigen". Journalistische Arbeiten seit 1994, vor allem für GEO, Merian, Die Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, National Geographic, mare, Greenpeace Magazin, Oya. 2003/2004 Lehrbeauftragter im Fach Journalistik an der Universität Hamburg (Seminar "Reportagepraxis").

Andreas Weber arbeitet als Schriftsteller und Journalist sowie als Hochschuldozent an der Universität der Künste Berlin. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Berlin und in Italien. 

In seinen literarischen Sachbüchern setzt sich Weber für eine Überwindung der mechanistischen Interpretation von Lebensphänomenen ein. Organisches Dasein wird von ihm beschrieben als die kontinuierliche Selbsterschaffung fühlender, wertender und Bedeutung setzender Subjekte vor dem Hintergrund der Möglichkeit des Todes.


Preise
2006 Finalist beim Preis "Bergwelten" des Landes Tirol 
2010 Deutscher Reporterpreis Kategorie Essay
2012 Reportagepreis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE
2017 Nautilus Award Gold Medal Winner, Ecology & Environment (für das Buch "Matter and Desire")

Förderungen
Promotionsstipendium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (1998-2001) 

Forschungsstipendium der Französischen Regierung (1998-1999)
Promotionsförderung (Druckkosten) der VG Wort (2003)
Arbeitsstipendium der Stiftung Dr. Robert und Lina Thyll-Dürr, Elba (2009)
Arbeitsstipendium des Mesa Refuge, Point Reyes, CA (2016)
Arbeitsstipendium der Bogliasco Foundation, Bogliasco, Genua (2016)
Arbeitsstipendium der Franz-Edelmaier-Residenz für Literatur und Menschenrechte (2017)